Was ist Tempeh? Herstellung, Zubereitung & Vorteile.

Zwei Blöcke Tempeh als Stapel auf einem Holzbrett, die Struktur ist gut sichtbar

Tempeh: Eine großartige pflanzliche Eiweißquelle.

Seit ich Tempeh vor ein paar Jahren entdeckt habe, möchte ich ihn nicht mehr missen. Im Vergleich zu Tofu ist er immer noch ein kleiner Geheimtipp in der Welt der pflanzlichen Proteinquellen.

Das erste Mal probiert habe ich Tempeh vermutlich ca. 2013/2014. Damals lebte ich in München und fing an, mich ernsthaft mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen. Weil ich auch mit veganer Ernährung experimentierte, stieß ich irgendwann auf den fermentierten Cousin des Tofu.

Warum ich auf Bali für meine Tempeh-Liebe ausgelacht wurde.

Tempeh hat allerdings viel mehr Eigengeschmack als Tofu. Ich persönlich finde das großartig: Er ist bissfest und kernig, schmeckt leicht nussig und steckt noch dazu voller gesundheitlicher Vorteile.

Um Tempeh zu kaufen, musste ich damals in München sämtliche Bioläden und Reformhäuser abklappern. Umso begeisterter war ich, als in 2019 für eine Yogaausbildung nach Bali flog und an jeder Ecke Tempeh (in Indonesien heißt er Tempe) fand.

Agus, ein Balinese, den ich dort kennenlernte, lachte mich aus, als er hörte, wie sehr ich Tempeh liebe. In Indonesien sind die fermentierten Sojabohnen nämlich eher sowas wie die letzte Option. 

Zitat Agus: „Wenn man in Bali sonst nichts mehr zu essen hat, isst man eben Tempeh“.

 

Traditioneller balinesischer Tempeh, eingewickelt in Bananenblätter auf Holz

Die traditionelle Tempeh-Verpackung: Bananenblätter

Ein indonesisches Grundnahrungsmittel.

Wenn das die Notlösung ist, dann ist sie verflixt lecker. Tempeh ist jedenfalls keine hippe Neuerscheinung, die erst in den letzten Jahren aufgetaucht ist: Fermentierte Sojabohnen sind tief in der Kultur Indonesiens verankert.

Bei meiner Recherche habe ich gelesen, dass Tempeh auf Java schon seit dem 16. Jahrhundert hergestellt wird – vermutlich sogar noch länger. Passend zu Agus Aussage war Tempeh in Indonesien vor allem ein Grundnahrungsmittel der einfachen Leute.

Auch heute noch findet man Tempeh in Indonesien an jeder Straßenecke, in so ziemlich jedem Restaurant und in vielen verschiedenen Zubereitungsvarianten: knusprig frittiert, mariniert und gebraten, leicht gedünstet oder auch als gegrillter Satay-Spieß mit einer cremigen Erdnusssoße.

Was genau ist Tempeh?

Hinter der Idee, Sojabohnen zu fermentieren, steckte das Ziel, sie haltbarer und bekömmlicher zu machen. In ihrer normalen Form sind sie nämlich ein ziemlicher Hammer für den Verdauungstrakt. Hülsenfrüchte eben.

Tempeh sieht ein bisschen so aus, als hätte jemand Sojabohnen in weißen Beton gegossen. Er besteht eigentlich nur aus zwei Zutaten: gekochten Sojabohnen und Schimmelpilz-Kulturen der Gattungen Rhizopus oligosporus oder Rhizopus oryzae. Durch den Fermentationsprozess erhält er seine feste, kompakte Struktur.

Das mit dem Schimmel klingt erstmal nicht so lecker? Lass dich davon nicht abschrecken. Ich bin zum Beispiel auch kein großer Schimmelkäse-Fan, aber bei Tempeh hat mich das nie gestört. 

 

Drei Scheiben Tempeh in einer Schale, runde Form aus einer Rolle geschnitten

Tempeh gibt es meistens als Block oder Rolle zu kaufen

Tempeh in jeder erdenklichen Form.

Meistens kaufst du Tempeh in Form eines Blocks oder einer Rolle. Die einzelnen Sojabohnen sind in der Masse noch gut erkennbar. In Indonesien erhält man Tempeh traditionell mit Bananenblätter umwickelt – bei uns in Deutschland ist er zwecks besserer Haltbarkeit meist eingeschweißt.

In Bali bekommst du auch Tempeh Chips, Tempeh Falafel und Tempeh Cookies. Vor allem die Kekse sind so unfassbar lecker, dass ich meine erste Packung in einem Happs verputzt habe. War zum Glück nur eine kleine…

Von Indonesien um die Welt.

Im Gegensatz zu Tofu, der den Sprung von Ost nach West schon früher geschafft hat, war Tempeh in Deutschland lange Zeit weitestgehend unbekannt. Erst seit die vegetarische und vegane Ernährung populärer geworden ist, interessieren sich auch bei uns mehr Menschen für Tempeh.

Heute findest du Tempeh in den meisten deutschen Bioläden und sogar in einigen größeren Supermärkten. Während man Tempeh auf den Märkten und in den Warungs (Straßenküchen) in Indonesien schon für ein paar Cent bekommt, zeigt der höhere Preis in Deutschland, dass es sich immer noch eher um ein Nischenprodukt handelt.


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Traditionelle Tempeh-Herstellung.

Um Tempeh herzustellen, werden Sojabohnen gekocht, geschält und leicht angequetscht. Dadurch wird die Oberfläche aufgebrochen. Dann kommt der entscheidende Schritt: Die Bohnen werden mit dem Pilz geimpft, der für die Fermentation verantwortlich ist.

Bei meinem Tempeh-Workshop auf Bali habe ich gerlernt, dass das Verhältnis Soja zu Starterkultur etwa 1:1000 betragen sollte. Also ein Gramm Starter auf ein Kilogramm gekochte Sojabohnen.

Ungefähr fünf Minuten lang haben wir das feine Pulver mit den Händen in die Bohnen einmassiert, damit auch wirklich alles gleichmäßig verteilt ist.

Junger, frisch hergestellter Tempeh mit fluffigem, weißem Pilzmyzel

Bevor der Tempeh schnittfest wird, ist er weich und fluffig

36 bis 48 Stunden Fermentation.

Bei einer Temperatur von etwa 30 Grad Celsius bildet sich in den nächsten 24 bis 48 Stunden ein weißes Myzel, das die Bohnen umhüllt und zusammenhält.

Zuerst entsteht ein feiner, weißer Flaum, etwas später wird das Ganze zu einem schnittfesten Block: Dann ist der Tempeh bereit, um verarbeitet zu werden.

Durch den Fermentationsprozess erhält der Tempeh sein typisches, nussiges Aroma. Gleichzeitig baut der Pilz praktischerweise einige schwer verdauliche Stoffe in den Sojabohnen ab: Dadurch ist Tempeh bekömmlicher ist als Edamame, gekochte Sojabohnen oder auch Tofu.

Tempeh & Tofu: Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Tempeh und Tofu werden oft in einen Topf geschmissen: Eigentlich sind sie aber ungefähr so unterschiedlich wie ein Sauerteigbrot und Spaghetti.

Ja, beides besteht aus Sojabohnen – das wars dann aber auch schon fast mit den Gemeinsamkeiten.

Tofu (selbst fester Tofu) ist zum Beispiel viel weicher als Tempeh. Bei der Tofu-Herstellung werden die Sojabohnen eingeweicht, gemahlen und gesiebt.

Diese relativ feine Masse wird dann mithilfe von Gerinnungsmitteln zum Stocken gebracht (ein bisschen wie bei der Käseherstellung) und gepresst. Ein Block Tofu ist dadurch sehr homogen, während du bei Tempeh noch die ganzen Sojabohnen erkennst.

Eine Schüssel mit Tempeh und Tofu zum Vergleich, beides gewürfelt

Im Vergleich: Oben Tempeh (gekauft in Deutschland), unten Tofu

Wie schmeckt Tempeh?

Tofu hat außerdem von Natur aus kaum Eigengeschmack, was natürlich Fluch und Segen zugleich ist. Er hält sich dadurch in Gerichten bescheiden im Hintergrund und kann mithilfe von Gewürzen und Marinaden zu fast allem werden, was du dir vorstellst.   

Tempeh hat mehr Biss und Persönlichkeit – das muss man mögen. Während Tofu sowas wie ein kulinarisches Chamäleon ist, sagt Tempeh selbstbewusst „Hier bin ich.“ Wer Tempeh zum ersten Mal probiert und geschmacklich etwas Ähnliches wie Tofu erwartet, dürfte jedenfalls überrascht sein.

Der Geschmack von Tempeh erinnert am ehesten an eine Mischung aus Nüssen, Pilzen und gerösteten Samen. Das Aroma ist leicht erdig und hat eine dezente Umami-Note: diesen herzhaften, leicht würzigen Geschmack, den man auch von Parmesan, Sojasauce oder fermentiertem Gemüse kennt.

Von mild bis würzig.

Wie intensiv der Geschmack ist, hängt davon ab, wie alt der Tempeh ist und wie er zubereitet wird. Frisch fermentierter Tempeh schmeckt mild und leicht süßlich, während länger gereifter Tempeh intensiver und manchmal leicht säuerlich sein kann.

Nach meiner Erfahrung sind die meisten Tempeh-Varianten, die du in Deutschland kaufen kannst, vergleichsweise mild im Geschmack. Selbstgemachter Tempeh und indonesische Produkte haben etwas mehr Wumms.

Ein Block Tempeh, aus dem ein Stück herausgebrochen wurde mit sichtbaren Sojabohnen und Pilzmyzel

Frischer Tempeh: Du erkennst die Sojabohnen und das weißliche Myzel

Wie gesund ist Tempeh?

Fermentation ist eine der ältesten (und besten) Methoden, um Lebensmittel haltbarer, bekömmlicher und nahrhafter zu machen. Dabei werden Mikroorganismen – in diesem Fall eben ein Pilz – gezielt eingesetzt, um die Struktur, den Geschmack und die Inhaltsstoffe eines Lebensmittels zu verändern.  

Du kannst dir das ein bisschen so vorstellen, als ob Mikroorganismen das Essen für uns vorverdauen. Tempeh hat deshalb ernährungsphysiologisch so einiges zu bieten.

Die Vorteile fermentierter Sojabohnen.

Dass Tempeh so gesund ist, hat verschiedene Gründe:

  • Die Fermentation baut schwer verdauliche Bestandteile der Sojabohne ab: Selbst Menschen, die von Hülsenfrüchten sonst Verdauungsprobleme kriegen, vertragen Tempeh oft ausgezeichnet.

  • Tempeh enthält unter anderem Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Folat und sogar Vitamin B12 - das kommt eigentlich fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Die Menge reicht zwar nicht, um den Tagesbedarf zu decken, aber immerhin.

  • Rohe Sojabohnen enthalten Antinährstoffe wie Phytinsäure, die die Aufnahme von Mineralstoffen wie Eisen und Zink hemmen. Das Fermentieren baut sie ab, sodass der Körper die Nährstoffe besser verwerten kann.

  • Beim Fermentationsprozess entstehen Probiotika (=freundliche Bakterien). Die probiotischen Effekte von Tempeh sind zwar nicht so ausgeprägt wie bei Joghurt oder Sauerkraut, eine gute Sache ist es trotzdem.

  • Im Gegensatz zu Tofu bleiben beim Tempeh die ganzen Sojabohnen erhalten – und damit auch mehr wertvolle Ballaststoffe. Sie fördern eine gesunde Verdauung, unterstützen die Darmflora und haben noch jede Menge weiterer positiver Effekte.

In Scheiben geschnittener Tempeh auf einem balinesischen Holzbrett

Du kannst Tempeh in Scheiben und Würfel schneiden oder zerkrümeln

Darum ist Tempeh plötzlich so gefragt.

Dass Tempeh mit diesen spektakulären Qualitäten seinen Weg in die internationalen Küchen gefunden hat, ist eigentlich klar. Mich wundert eher, dass es so lange gedauert hat.

Auch wenn er außerhalb Indonesiens noch immer schwieriger zu finden ist als Tofu: Tempeh erfüllt fast alles, was modernen, gesundheitsbewussten Menschen wichtig ist.

Die vielleicht beste Fleisch-Alternative.

Er ist protein- und ballastoffreich, liefert Probiotika und viele Nährstoffe, ist minimal verarbeitet und noch dazu umweltfreundlich: Besonders, wenn er aus europäischem Bio-Soja besteht.

Ein weiteres großes Plus ist, dass Tempeh Persönlichkeit hat: Er ist herzhaft und macht satt - und bietet mit seinem Geschmack eine kulinarische Tiefe, die anderen Fleischalternativen manchmal fehlt.

Tempeh in Bananenblätter gewickelt als Querschnitt von vorne fotografiert

Hochwertigen Tempeh kannst du sogar roh essen

Kann man Tempeh roh essen?

Was ich vor meinem Tempeh-Workshop auch nicht wusste: Du kannst Tempeh sogar roh essen! Zumindest theoretisch - die Sojabohnen sind ja schon gekocht.

Auf Bali habe ich den Tempeh einfach gewürfelt und über meinen Salat gestreut. Das hat den Vorteil, dass die Probiotika komplett erhalten bleiben.

Mein Tempeh-Guru hat mir allerdings empfohlen, das nur zu tun, wenn ich die Produzenten kenne oder den Tempeh selbst hergestellt habe. Auf den Websites deutscher Tempeh-Hersteller habe ich teilweise gelesen, dass sie empfehlen, ihn lieber gekocht zu essen.

Marinade: Tempeh mag es würzig.

Tempeh schmeckt mit der richtigen Zubereitungsmethode wirklich ganz fantastisch. Viele Menschen würfeln ihn einfach und werfen ihn direkt in die Pfanne. Mein Tipp: Tempeh immer marinieren.

Am besten lässt du ihn für mehrere Stunden, mindestens aber für 30 Minuten in der Marinade ziehen.

Ein paar bewährte Kombinationen:

  • Asiatisch: Sojasauce, Knoblauch, Ingwer, Sesamöl und Limette

  • Mediterran: Olivenöl, Balsamico, Oregano und Knoblauch

  • BBQ-Style: Räucherpaprika, Ahornsirup, Senf und Apfelessig

Tempeh mit Marinade köchelnd in einer Pfanne

Würzig mariniert schmeckt Tempeh doppelt so gut

Tempeh schmeckt nicht nur frittiert.

In Indonesien gibt es ein ungeschriebenes Gesetz: Frittiert schmeckt alles besser. Das gilt natürlich auch für Tempeh.

Wer dort durch die Straßen schlendert, findet an jeder Ecke kleine Garküchen oder Verkaufsstände, die knusprig-goldbraunen Tempeh anbieten.

Die besten Zubereitungsarten für Tempeh.

Es gibt aber noch jede Menge anderer Methoden, um Tempeh zuzubereiten. Hier meine Favoriten:

  • Anbraten: Brate den marinierten Tempeh in etwas Öl goldbraun an und lösche ihn mit dem Rest der Marinade ab.

  • Backen: Backe den Tempeh in Scheiben oder Würfeln im Ofen oder im Airfryer. Wende ihn ab und zu und bestreiche ihn mit der Marinade.

  • Grillen: Schneide den Tempeh in dickere Scheiben, mariniere ihn und lege ihn einfach auf den Grill.

  • Zerkrümeln: Wenn du Tempeh mit den Händen zerkrümelst, kannst du ihn wie Hackfleisch anbraten und in Soßen, Burger-Patties, One-Pot-Gerichten oder Eintöpfen verwenden.

Ein Teller mit Pasta und Tempeh-Bolognese auf weißem Hintergrund

Zerkrümelt schmeckt Tempeh zum Beispiel in einer Tempeh-Bolognese

Tempeh kaufen: Wo findest du ihn?

Wer in Indonesien Tempeh kauft, bekommt ihn meistens als frischen Block, eingewickelt in Bananenblätter. Er ist maximal eine Woche haltbar.

Der Tempeh, den du in Deutschland kaufen kannst, ist in der Regel pasteurisiert und eingeschweißt. Das verändert zwar den Geschmack und die Textur etwas, verlängert dafür aber die Haltbarkeit.

Inzwischen findet man Tempeh auch in Deutschland in immer mehr Geschäften. Die gängigen Biomärkte haben ihn, einige große Supermärkte auch - und Gerüchten zufolge gibt es ihn zumindest in Österreich sogar schon bei bestimmten Discountern.


Mein Tipp: Bestelle einfach online eine größere Ladung und friere ihn ein - dann hast du immer einen Tempeh-Vorrat zu Hause.


Tempeh aus Lupinen, Kichererbsen und Quinoa.

Du bist neugierig auf Tempeh, willst oder kannst aber keine Sojaprodukte essen? Neben dem klassischem Tempeh aus Sojabohnen gibt es mittlerweile auch andere Varianten zu kaufen.

Ich habe in Deutschland schon Tempeh aus Lupinen, Kichererbsen und verschiedenen Bohnen gesehen. Teilweise sind diese Produkte aber schon fertig mariniert - das ist Geschmackssache.

Außerdem findest du manchmal Mischungen aus Hülsenfrüchten und Getreidesorten wie Quinoa oder Reis. Das kann ernährungsphysiologisch ganz spannend sein: Denn obwohl die Sojabohne als komplettes pflanzliches Protein gilt, hat sie (wie alle Hülsenfrüchte) tendenziell etwas weniger von der Aminosäure Methionin.

Ein Päckchen Tempeh-Starterkultur bei der traditionellen Herstellung

Absolut legales Pülverchen: Der Starter für die Tempeh-Herstellung

Tempeh selbst herstellen.

Wenn du gerne fermentierst (bzw. mal was Neues ausprobieren willst), kannst du Tempeh auch zu Hause herstellen. Alles, was du dazu brauchst, sind Sojabohnen, einen speziellen Tempeh-Starter (enthält die Rhizopus-Kulturen), eine kontrollierte Umgebung mit konstanter Wärme und etwas Geduld.

Selbstgemachter Tempeh schmeckt großartig und ist wirklich relatv einfach herzustellen. Wenn du magst, kannst du auch mit anderen Hülsenfrüchten experimentieren und deinen eigenen Tempeh kreieren.


Du hast Lust gekriegt, Tempeh mal selbst herzustellen? Bei Heldenpilz kannst du die Starterkultur bestellen, die du dafür brauchst - oder gleich ein komplettes Starterset.


Tempeh: Aufbewahrung & Haltbarkeit.

  • Frischer (selbstgemachter) Tempeh hält sich im Kühlschrank ungefähr eine Woche, pasteurisierter Tempeh sogar mehrere Wochen. Einmal geöffnet, solltest du ihn innerhalb von 3–5 Tagen verbrauchen.

  • Du kannst Tempeh problemlos einfrieren. Am besten schneidest du ihn schon vorher in portionsgerechte Stücke. Im Gefrierfach hält er sich ca. drei Monate.

  • Schwarze Spuren auf dem Tempeh sind ganz normal: Das sind einfach Pilzsporen, die beim Reifen entstehen können.

  • Wenn der Tempeh orange Stellen hat, eine schleimige Konsistenz entwickelt oder scharf-säuerlich riecht, ist es Zeit, ihn zu entsorgen.

Ein Block Tempeh auf Holz, in der MItte sind die ganzen Sojabohnen gut sichtbar

Fermentierte Sojabohnen sind eine ziemlich gute Sache

Fazit: Tempeh ist eine der besten pflanzlichen Proteinquellen.

Tempeh ist eine vielseitige pflanzliche Eiweißquelle und ein jahrhundertealtes Kulturgut. Ursprünglich ein einfaches Grundnahrungsmittel in Indonesien, hat er inzwischen seinen Weg in die moderne Ernährung gefunden.

Er ist minimal verarbeitet, steckt voller Nähr- und Ballaststoffe und hat dank der Fermentation noch einige weitere Vorteile. Sein herzhafter, nussiger Geschmack und der feste Biss machen ihn zu einer der besten und gesündesten Fleischalternativen.

Wer kein Soja essen will oder kann, findet mittlerweile auch viele andere Tempeh-Varianten in deutschen Supermärkten. Oder du besorgst dir eine Starterkultur und kreierst einfach deine eigene Tempeh-Variante.

Ich kann dir nur empfehlen, Tempeh eine Chance zu geben: Ob als knusprige Beilage, im Curry oder in einem veganen Burgerpatty – die Möglichkeiten sind quasi grenzenlos!


FAQ: Häufig gestellte Fragen.

Was genau ist Tempeh?

Tempeh ist ein fermentiertes Sojaprodukt, das ursprünglich aus Indonesien stammt. Er besteht aus Sojabohnen, die mit einem Pilz versetzt werden. Durch den Fermentationsprozess entsteht ein fester, schnittfester Block mit einem nussig-erdigen Geschmack.

Tempeh vs. Tofu: Was ist der Unterschied?

Tempeh wird aus ganzen, fermentierten Sojabohnen hergestellt - Tofu hingegen entsteht aus geronnener Sojamilch. Tempeh hat eine feste, bissfeste Struktur mit einem kräftigen Geschmack, Tofu ist weicher, milder und nimmt Aromen stärker auf. Tempeh enthält mehr Ballaststoffe und Protein, Tofu hat einen milderen Geschmack: Beide haben also ihre Vorteile.

Ist Tempeh gesünder als Tofu?

Ich würde beide Produkte als gesund bezeichnen. Tempeh hat aber ein paar Pluspunkte: Er ist weniger stark verarbeitet, enthält mehr Eiweiß und Ballaststoffe und ist durch die Fermentation leichter verdaulich. Außerdem kann Tempeh sogar etwas Vitamin B12 enthalten.

Ist Tempeh glutenfrei?

Ja, klassischer Tempeh aus reinen Sojabohnen ist von Natur aus glutenfrei. Allerdings gibt es mittlerweile viele Varianten mit zusätzlichem Getreide wie Weizen oder Gerste – ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich immer.

Wie schmeckt Tempeh?

Tempeh hat einen mild-nussigen, leicht erdigen Geschmack mit einer dezenten Umami-Note. Durch die Fermentation entwickelt er ein eigenes Aroma, das ganz anders ist als das von Tofu. Je nach Zubereitung kann er mild, säuerlich, süßlich oder herzhaft-würzig schmecken.

Ist Tempeh eine nachhaltige Alternative zu Fleisch?

Ja, Tempeh hat eine deutlich bessere Umweltbilanz als Fleisch. Der CO₂-Ausstoß und der Wasserverbrauch sind erheblich niedriger als bei tierischen Produkten. Übrigens: Die Sojabohnen für den deutschen Tempeh stammen meistens aus nachhaltigem europäischem Anbau. Die Sojabohnen, für die Regenwald abgeholzt wird, werden fast komplett für Tierfutter verwendet.

Ist Tempeh gesund?

Ja, Tempeh ist eine hervorragende pflanzliche Proteinquelle mit einem ziemlich vollständigen Aminosäureprofil. Er liefert Ballaststoffe, probiotische Kulturen und wichtige Mineralstoffen. Dank der Fermentation ist er leichter verdaulich als andere Sojaprodukte.

Hat Tempeh probiotische Eigenschaften?

Tempeh enthält durch die Fermentation lebende Mikroorganismen. Wenn du pasteurisierten Tempeh kaufst, sind die aber meistens schon abgetötet. Selbstgemachter oder frischer Tempeh enthält noch mehr Probiotika.

Beeinflusst Tempeh den Hormonhaushalt?

Tempeh besteht aus Sojabohnen und enthält damit Isoflavone – pflanzliche Verbindungen, die eine schwache östrogenähnliche Wirkung haben können. Studien zeigen aber, dass der normale Verzehr von Soja keine negativen Auswirkungen auf den Hormonhaushalt hat - eher sogar im Gegenteil.

Gibt es Tempeh ohne Sojabohnen?

Ja, das Herstellungsprinzip funktioniert mit vielen verschiedenen Hülsenfrüchten Saaten und Getreidesorten. Im deutschen Handel findest du mittlerweile zum Beispiel Tempeh aus Kichererbsen, Lupinen, Bohnen oder auch Quinoa.

Kann ich Tempeh selbst herstellen?

Ja, mit einem speziellen Tempeh-Starter kannst du Sojabohnen und andere Hülsenfrüchte auch zu Hause fermentieren. Die Starterkultur erhältst du hier.

Wie bereite ich Tempeh am besten zu?

Tempeh kann auf viele Arten zubereitet werden: Braten, frittieren, backen, grillen als zerkrümelt in Soßen oder Burger-Pattys: Tempeh ist wirklich ein vielseitiger Fleischersatz.  

Kann man Tempeh roh essen?

Prinzipiell geht das - wenn die Qualität stimmt. Ich würde aber behaupten, dass roher Tempeh nicht jeden Geschmack trifft… Mariniert und gekocht schmeckt er jedenfalls deutlich aufregender.

Kann ich Tempeh einfrieren?

Ja, Tempeh lässt sich problemlos einfrieren - sowohl roh als auch vorgegart. Wenn du ihn vorher schon in Stücke schneidest, kannst du ihn noch gefroren in die Pfanne oder den Topf geben und direkt zubereiten.

Wie lange hält sich Tempeh?

Frischer Tempeh hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche, pasteurisierter Tempeh mehrere Wochen. Eingeforen kannst du ihn auch mehrere Monate aufbewahren.

Woran erkenne ich, dass Tempeh schlecht geworden ist?

Leichte graue oder schwarze Flecken sind bei Tempeh normal, das ist das natürliche Pilzmyzel. Verdorben ist Tempeh, wenn er schleimige, orange, grüne oder rosa Stellen kriegt oder unangenehm säuerlich bzw. nach Ammoniak riecht.

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Was braucht man in der Küche – und was nicht?